Juna
Nachdem unser letzter Hund starb wollten wir aus Altersgründen keinen Hund mehr bei uns aufnehmen. Der Verstand sagte nein, doch wir haben uns sehr einsam gefühlt ohne Hund.
Und dann lief mir ein Foto von Juna im Internet über den Weg, das mich gleich sehr berührt hat. Ein kleines Mädchen, 8 Jahre alt, so niedlich und klein, das Gegenteil von unseren großen Hunden. Wir haben überlegt und das Herz hat gesprochen, wenn wir sie bekommen, kommt Juna zu uns und wir haben sie bekommen.
Dann kam der Tag an dem sie bei uns ankam, der 6.11.21. Sie war selbstverständlich sehr ängstlich und sehr zurückhaltend. Sie blieb dort sitzen wo man sie abgesetzt hatte und hat sich nicht bewegt. In den Garten wurde sie getragen um ihre Notdurft zu verrichten und sich kurz die Beine zu vertreten. Aber sie wollte nichts wissen, weder von uns, noch von ihrem neuen Umfeld. Nach 3 Tagen begann sie dann ganz langsam aufzutauen. Sie hat ganz vorsichtig einen Teil der Wohnung erkundet, hat verstanden, dass sie auch aufs Sofa darf, was sie dann auch ganz vorsichtig erklommen hat und hat bemerkt, dass eine streichelnde Hand ganz schön ist. Mit Leckerchen kann man sie gut locken und sie überwindet ihre Angst ganz von allein wenn man sie in Ruhe die Leckerchen suchen lässt, die an Stellen ausgelegt wurden, die ihr Angst machen. Beim futtern ist sie sehr vorsichtig, es muss Ruhe um sie sein und sie frisst in Etappen.
In den Garten geht sie nur an der Leine, freiwillig klappt das noch nicht. Wir gehen erst nach 5 Tagen mit ihr Gassi, als wir bemerkt haben, dass sie jetzt mehr Zutrauen gefunden hat und sie beginnt mutiger zu werden.
Täglich überwindet sie ihre Ängste in kleinen Schritten, die wir sie selbst gehen lassen und sie zu nichts zwingen und sie macht das ganz toll. Unsere Versuche sie mit Spielzeug etwas zu animieren scheitern total. Wir freuen uns sehr, wie sie immer aufgeschlossener wird und das Zusammensein mit uns beginnt zu genießen.
Und heute nach 4 Wochen ist sie wie ausgewechselt, eine kleine freche Maus. Wenn Besuch kommt wird der erst mal verbellt und angeknurrt. Von machen lässt sie sich anfassen, von anderen wieder nicht. Sie flitzt voller Power in der Wohnung und im Garten herum und geht nun auch ohne angeleint zu sein in den Garten, obwohl ihr der Garten noch nicht ganz geheuer ist. Die Jahreszeit ist natürlich auch nicht gerade toll um sich draußen aufzuhalten. Sie frisst wie eine Dame im Sitzen und kaut ausgiebig und lässt sich viel, viel Zeit. Leckerchen suchen im Schnüffelteppich findet sie ganz toll und zeigt an, dass es Zeit wird, dass der Schnüffelteppich nun endlich bestückt wird.
Sie ist rundum ein super lieber Schatz, wir haben keinerlei Probleme mit ihr, sie schläft natürlich viel und dann fordert sie aber auch ihre Streicheleinheiten, die sie immer und ausgiebig bekommt. Das einzige Spielzeug das sie braucht ist die Hand zum streicheln und rumalbern und das genießt sie und wir in vollen Zügen.
Wir sind so froh, dass wir uns nochmal entschieden haben einen Hund aus dem Tierschutz bei uns aufzunehmen und Juna ist der perfekte kleine Hund, der zu uns passt. Natürlich müssen wir auch Gehorsam üben, aber das wird in Laufe der Zeit auch werden.
Alle unsere Hunde (Salukis) waren aus dem Tierschutz mit teilweise sehr großen Problemen, aber alle waren fantastische Hunde, mit denen wir den Weg gemeinsam gegangen sind, durch dick und dünn und sie haben es uns 1000fach gedankt. Wir sind dankbar, dass wir alle diese Hunde haben durften, denn sie haben uns sehr viel gelehrt, obwohl es oft auch nicht einfach war. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es Schwierigkeiten geben kann und ob man selbst die Eigenschaften besitzt, auch mit schwierigen Situationen umgehen zu können, ohne dass der Hund dann wieder weg muss. Man hat die Verantwortung übernommen mit jeglicher Konsequenz, ein Leben lang.
Wir möchten alle Menschen ermutigen einen Hund aus dem Tierschutz bei sich aufzunehmen, man braucht ganz sicher viel Geduld, viel Verständnis und Training für so ein Wesen, das in eine neue Welt kommt, aber es wird sich lohnen, denn man wird mit sehr viel Liebe überschüttet, das dem eigenen Herzen gut tut.
In diesem Sinne beende ich meinen kleinen Bericht über Junas Entwicklung und bedanke mich bei Herrn Rauch, dass wir Juna bei uns haben dürfen. Sie wird geliebt, gehegt und gepflegt bis an ihr Lebensende, was hoffentlich noch lange nicht eintreten wird.